Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich in diesen Tagen zum ersten mal gejährt. Auch im deutschsprachigen Raum kursieren kremlnahe Erzählungen, die den Angriffskrieg legitimieren und bieten Anknüpfungspunkte nicht nur für in Deutschland lebende Menschen mit Bezug zu Russland, sondern auch für Verschwörungsideolog*innen, Rechte und Teile der antiimperialistischen Linken.
Die Amadeu Antonio Stiftung veröffentlicht anlässlich des Jahrestags eine Broschüre mit dem Titel "»Eine Waffe im Informationskrieg« Demokratiefeindliche Narrative in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine".
Diese Broschüre informiert über die gängigen Narrative kremlnaher Propaganda, ihre Verwandtschaft mit Verschwörungsideologien und ihr demokratiegefährdendes Potenzial. Sie analysiert ideologische Hintergründe, ordnet zentrale Behauptungen ein und zeichnet nach, wie eine Bandbreite unterschiedlicher Akteur*innen prorussische Erzählungen hierzulande auf Russisch und auf Deutsch verbreiten.
Am Ende stehen konkrete Vorschläge, wie Politik, Medien und Bildungsträger der Gefahr begegnen können, die von kremlnaher Propaganda ausgeht.
Eine Handlungsempfehlung an Bildungsträger lautet: "Mehrsprachig arbeiten – Vorhandene Expertise nutzen: Die Aufklärungsarbeit gegen kremlnahe Propaganda und Desinformation profitiert
ebenfalls davon, wenn Workshops und Bildungsmaterialien nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Russisch angeboten werden. Die bei Bildungsträgern und Projekten zur Radikalisierungsprävention bereits vorhandene Expertise zu Desinformation, Medienkompetenz und Verschwörungsideologien lässt sich dabei gut nutzen. Vorhandene Informationsmaterialien zu diesen Themen müssen übersetzt und um den spezifischen Kontext des Russland-Ukraine-Kriegs angereichert werden."
Sollte es in deiner Einrichtung schon Materialien oder Erfahrungen zur mehrsprachigen Angeboten der politischen Bildung rund um das Thema "Krieg in der Ukraine" geben, freuen wir uns über einen Hinweis um die Methoden in unsere Materialsammlung aufnehmen zu können!
