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// Johannes Kemnitz

Vergangene Woche fand die 13. re:publica - unter dem Motto "tl;dr" in Berlin statt. Wohl schon lange nicht mehr war das Programm so dicht gepackt. Bis zu 20 Workshops und Vorträge waren teilweise im selben Zeitslot zu hören. Keine*r konnte also alles mitnehmen. Dankenswerterweise stellt die re:publica nach und nach die meisten Vorträge online. Wir haben uns durch die weit über hundert Videos geklickt und die hoffentlich spannendsten für euch ausgewählt. Los gehts:

re:publica 2019 – Jugendbeteiligung mit 360°-Videos, Games & Co.

Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung an politischen Prozessen. Die weit verbreiteten textbasierten Beteiligungsformate stellen jedoch für zahlreiche Zielgruppen demotivierende Hürden dar. Bild- und game-basierte Verfahren helfen dabei, neue Zielgruppen für (politische) Partizipation zu erreichen. Das Kooperationsprojekt "jugend.beteiligen.jetzt" stellt euch gute Praxis vor.

 

 

re:publica 2019 – Nanjira Sambuli: The poli-tricks of tl;dr: the technical is political

Governments and cooperations are abusing the new culture of tl;dr. A culture that can be described as the acceptance that terms and conditions of any kind are too complex and too long for us to deal with. A culture of acceptance, that we have no choice but to trust the ones that represent us. But we are now realizing that there are serios costs to tl;dr as the modus operandi. So where do we go from here? And more importantly, are we ready to do what it takes to reverse this course?

 

re:publica 2019 – The Kids are Alt-Right. Wie die Neue Rechte Influencer erschafft und nutzt.

Rechte Influencer kochen, singen, machen Hauls - und schaffen es so in die Youtube-Trends und Instagram-Feeds Hunderttausender. Der Vortrag zeigt, wie rechte Influencer-Netzwerke aussehen, wie sie funktionieren, wer sie finanziert, wem sie nutzen und zeigt vor allem, warum uns deren Erfolg zwar beunruhigen, aber keinesfalls überraschen sollte. 

 

re:publica 2019 – Ready Learner One - popkulturelle Erwartungen an Bildung

Die Bildung hinkt der popkulturell inspirierten technischen Entwicklung und unserer Realität hinterher. Keine Smartphones in der Schule, Wikipedia nicht in der Uni VR nur im Porno. Wir wollen anhand von popkulturellen Bezügen mit euch die Entwicklung diskutieren.

 

re:publica 2019 – Susanne Dickel: Bildungsrevolution: Besser Lernen mit VR

 "If you don't feel it, you won't remember it." Oft ist die Art, wie man in Schule und Universität lernt, von diesem Spruch weit entfernt. Stattdessen heißt es: Bulimielernen. Schnell auswendig gelernt und ebenso schnell wieder vergessen. VR kann das ändern. Die Erlebnisse einer guten VR Experience vergisst man nicht. In dieser Session geht es um die Möglichkeiten, die VR für die Bildung bietet, und um die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.

 

re:publica 2019 – Sigi Maurer: It's the patriarchy, stupid

Sigi Maurer hat sich gegen sexistische, erniedrigende Hassnachrichten gewehrt, indem sie einen Screenshot davon inklusive Profil-Namen gepostet hat. Dafür wurde sie verklagt und verurteilt, mittlerweile wird der Prozess neu aufgerollt. Auf der republica:19 erzählt sie ihre skurrile Geschichte und zeichnet an den Reaktionen nach, welche patriarchalen Muster im Kampf gegen den Frauenhass weiterbestehen – oder sogar verstärkt werden.

 

re:publica 2019 – Dominik Theis: Wie Bildung nicht digitalisiert werden sollte

Um Bildung "endlich” zu digitalisieren, setzen politische Entscheidungstragende auf den Ausbau von Plattformen und die Ausstattung von Schulen mit Smartboards und WLAN. Dies widerspricht dem Ziel, Menschen dazu zu befähigen, sich im digitalen Raum sicher und mündig zu bewegen. Technische Infrastruktur allein, ohne entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen, kann und sollte nicht mit digitalen Kompetenzen gleichgesetzt werden. Viel wichtiger ist es, sich am Lernen im freien Netz zu orientieren.

 

re:publica 2019 – Digitalisierung und Nachhaltigkeit zwischen Utopie und Dystopie

Es geht um #ÖkoDigital als Leitidee von #Zukunftskunst, also darum, wie die Digitalisierung zum echten Game Changer für Energie-, Verkehrs- und Agrarwende, für Klima- und Umweltschutz, für die Zukunft auf diesem Planeten werden könnte ... und werden muss. Denn erst die Digitalisierung ermöglicht die nötigen Transformationen, aber ohne eine an Nachhaltigkeit ausgerichtete Digitalisierung werden Rebound-Effekte und der Kampf um Ressourcen nur noch schneller unsere Lebensgrundlagen vernichten.

 

re:publica 2019 – Sprache mit Sternchen: Über Trans* reden

Über Trans* reden? Wichtig. Natürlich auch im Mainstream. Schön wäre es, wenn eine Berichterstattung ohne sensationsgeilen Holzhammer auskäme. Henri Jakobs ist trans. Und er hat zusammen mit seiner besten Freundin Christina Wolf einen Podcast gemacht, der genau das versucht.

 

Alle Videos unter Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 Germany (CC BY-SA 4.0 DE)

 

Weitere Informationen

Die ganze Liste der veröfentlichten Videos gibt es hier:

youtubeKanal der re:publica

weitere Informationen rund um die Konferenz auf der offizellen Website: 19.re-publica.com

 

(Die oben zu sehenden Videos stehen in keiner Verbindung zu Arbeit und Leben. Die geäußerten Aussagen geben die Auffassungen der jeweils sprechenden Personen wieder. Die Redaktion macht sich die Äußerungen fremder Videos nicht automatisch zu eigen. Die hier erfolgte Publikation dient zur Information im Kolleg*innenkreis und zur Abbildung eines aktuellen Trends der für die politische Jugendbildung relevant ist.)


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